Vor einigen Wochen erreichte mich folgende Email:
„Hallo mein Name ist Aiden und ich bin 10 Jahre alt. Als ich klein war, habe ich immer Deine Videos angeschaut.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich am Weihnachtstag auf der Couch lag und Deine Angry Bird Clips schaute, während meine Mama die Wäsche zusammenlegte.
Ich wollte nur fragen, ob Du wieder mal ein Weihnachtsvideo drehst. Würde mich freuen. Alles Gute, Dein Aiden.“
Ich hatte schon ein paar Ausreden formuliert, da wurde mir bewusst, dass ich trotz vollem Terminkalender dazu unmöglich nein sagen konnte.
Also kramte ich in meiner Ideen-Schublade und kam auf ein Projekt, welches leider nie final umgesetzt wurde. Wieso nicht ein „Fan-Art“ draus machen?
Springen wir zurück ins Jahr 2013:
Nicht zuletzt dank Disney’s gigantischer Marketing-Kampagne für Frozen 1 und 2 (in Deutschland „Die Eiskönigin“) ist Olaf der wohl derzeit bekannteste Schneemann der Welt.
Im vorab veröffentlichten Trailer gewann Schneemann Olaf bereits die Herzen der Kino-Zuschauer, als er leidenschaftlich um eine verlorene Karotte kämpfte, die immerhin nicht weniger als seine Nase darstellte.
Und ganz ehrlich ist es schwer ihn nicht zu mögen… Er ist aufrichtig, abenteuerlustig und immer geradezu ansteckend gut gelaunt. Ja, Sie hören es raus, auch ich zähle mich zu seinen Fans.Umso aufgeregter war ich, als Disney vor vier Jahren auf mich zukam und um Vorschläge für eine Kampagne für eine neue Online-Plattform bat. Es entstand eine Zaubersequenz, in der ich Olaf u.a. seine Karotte aus dem Gesicht klaute. Die zuständige Agentur bekam leider nicht den Zuschlag und so springen wir ins Jahr 2019 als Disney für ein TV Special wieder auf mich aufmerksam wurde, jedoch mein Terminkalender eine Zusammenarbeit verhinderte.
Wieso also nicht die Idee für ein „Fan-Art“ verwenden und damit meinem „Brieffreund“ Aiden eine Freude machen?Ich habe zwar keine Weihnachts-Elfen an der Hand, aber eine Reihe talentierter und stets hilfsbereiter Zauberkollegen.
Ich fange mal chronologisch an: Mit Luke Dimon, Deutschem Meister der Zauberkunst, traf ich mich initial, um eine Umsetzung zu besprechen. Welch Glück, dass wir in unserer Euphorie den Aufwand voll unterschätzten. Neben tollen Ideen hatte er aber den vermutlich wichtigsten Impuls für mich: den Kontakt zu einem Studienkollegen, der Animationen am Rechner erstellen kann. So lernte ich Jonathan Well kennen, der über viele Wochen unermüdlich Leben in unseren „Fan-Art-Olaf“ hauchte und dabei ein perfektes Verständnis für die zauberische Komponente entwickelte.
Und wann immer ich Zeit hatte, erzählte ich von den Ideen für mein kleines Nebenprojekt: Christoph Wilke, der ohnehin pro Jahr bereits 100 Shows als iPad Magier in meinem Team im Jahr absolviert, hatte z.B. die wunderbare Idee Olaf an einer Karotte zappeln zu lassen. Mirko Callaci, der aus Spanien zu Besuch war, fand es lustig Olaf mit einem Edding einen Schnurrbart zu verpassen. Denis Behr, wohl Deutschlands bester Kartenzauberer und Magie-Historiker, half alles in einen machbaren Ablauf zu bringen.Und dann muss das auch noch mechanisch funktionieren… wie kommt z.B. Olafs echter Kopf aus dem iPad gesprungen? Hierzu war mein Spezialist Gerald Huber im Einsatz, der bereits den Selfie Bilderrahmen konstruierte, der Ellen DeGeneres vom Sofa aufspringen liess. Und wenn alles fertig ist, dann sollte es auch noch für ein größeres Publikum auf Video gebannt werden – verantwortlich wie immer Martin Czernik, der meine YouTube Karriere wie kein Zweiter geprägt hat.
Sie sehen, Magie ist Teamwork. Ohne eigene Impulse und Ausdauer geht es nicht, aber auch nicht ohne den Input von Kollegen.
Aber jetzt: sehen Sie das magische Abenteuer von Olaf!