Digitale Räume sind in vielerlei Hinsicht mit herkömmlichen Veranstaltungssälen vergleichbar. Hier wie dort geht es darum, Erlebnisse zu schaffen, die zum einen Spaß und Motivation und zum anderen Kreativität und Produktivität fördern.
Als Entertainer und Zauberkünstler habe ich mich vom ersten Tag des Lockdowns an damit befasst, wie Online-Events und -Termine attraktive Veranstaltungen mit Mehrwert für das Unternehmen werden.
Was für Meetings und Konferenzen in der virtuellen und realen Welt gleichermaßen gilt: Kreativität und Leistungsvermögen und -bereitschaft stehen in einem direkten Zusammenhang miteinander. Unser Gehirn funktioniert am besten, wenn es ab und an in den Genuss von Ablenkung und Entspannung vom Alltags-Business kommt. Ideen kommen genau dann, wenn wir kurz aufhören darüber nachzudenken. Und unser Gehirn belohnt nicht nur harte Arbeit, sondern stellt im Zeitraum der Entspannung Verknüpfungen her.
Live, interaktiv und individuell und im besten Fall noch visuell – eine Show, die diese Eigenschaften hat, hat gute Chancen auch online Ihre Ziele zu unterstützen.
Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich ein großes Online-Angebot entwickelt. Es gibt virtuelle Escape Rooms, Online-Yoga-Kurse, Online-Weinproben, Lesungen und Talks … und eben auch – wie in meinem Fall – virtuelle Zaubershows.
Wobei Zaubershows den Vorteil haben, dass ihnen – im Gegensatz zur Lesung oder zum Konzert – der Dialog, die Interaktion, das gemeinsame Tun und Erleben mit den Zuschauern bereits innewohnt.
Zu Beginn der Pandemie habe ich eine komplett neue Show kreiert. Sie trägt den Titel „World Wide Wonders“ – denn das ist ja schon mal ein Vorteil der Online-Veranstaltungen: Man kann jeden auf der Welt damit erreichen.
Mit dieser Show biete ich meinem Publikum ein ganz neues, magisches Erlebnis.
Diese Show ist kein Kompromiss, kein vorübergehender Ersatz für die Live-Shows, sondern etwas komplett Neues, das auch nach der Pandemie als eigenes Format Bestand haben wird. Anstatt die Zuschauer mit dem Gefühl zurückzulassen, „Ich wünschte ich hätte das live erleben können“, möchte ich ein einzigartiges Erlebnis bieten, in dessen Anschluss sie sagen: „Wow, sowas habe ich noch nie zuvor gesehen.“
Einen echten, ergänzenden Mehrwert also.
Ich habe die World Wide Wonder-Show also von den aktuellen Rahmendbedingungen ausgehend – Bildschirm, Kamera, Mikrofon, viele Zuschauer vor einem Screen – konzipiert. Die Frage war, was an dieser Situation, die auf den ersten Blick als Hemmnis erscheint, sogar Vorteile bringen kann und die Show noch spannender gestalten kann. Und: Welche Möglichkeiten eröffnet mir das Setting des Online-Events, die sich mir in der Live-Situation nicht bieten.
Das fängt mit einem Blick auf meine Zuschauer an: Sehe ich in der Live-Situation normalerweise von der Bühne aus nur die ersten Reihen des Publikums, habe ich via Zoom nun die Möglichkeit mit jedem einzelnen Zuschauer – auch denen, die sonst vielleicht in der zehnten Reihe sitzen würden – zu kommunizieren und zu interagieren.
In Online-Events hat jeder Zuschauer einen Platz in der ersten Reihe, ist ganz nah dran. Für mich als Zauberkünstler ist zudem entscheidend: Jeder sieht die Show aus exakt dem gleichen Blickwinkel wie ich. Diese „forcierte Perspektive“ öffnet eine ganze Menge neuer Möglichkeiten für optische Illusionen und täuschende Tricktechniken.
Etwas Bestehendes wird mit etwas Neuem kombiniert – so entsteht Innovation. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden – die Impulse, die Inspiration liefert oft die Veränderung.
Um das Publikum an den Screen zu binden, muss die Inszenierung in der virtuellen Welt noch persönlicher und energetischer sein.
Es geht darum, einen Weg zu finden, mit dem Publikum eine emotionale Bindung durch den Screen hindurch aufzubauen. Ich möchte, dass mein Publikum niemals den Eindruck hat, es würde gerade ein YouTube Video oder eine Voraufzeichnung anschauen. Ich sehe es als meine Aufgabe, ein Gefühl zu erzeugen, dass die Zuschauer an einem Event teilnehmen, das einmalig in genau diesem einen Moment so stattfindet – mit ihnen und für sie.
Hierzu bedarf es aber einer individuellen Herangehensweise. Dazu werden in einem Briefing Call die Zielsetzungen und das Motto der virtuellen Veranstaltung besprochen.
Slogans wie „Better Together“ oder „Let’s reconnect“ lassen sich dann genauso wie Key Visuals und Logos in die Show integrieren – zum Beispiel tätowiere ich mir ein Logo mit der iPhone-App „Tattoo To Go“ auf meinen Arm.
Online konkurriert man nicht nur mit dem Second Screen, sondern ich mit all dem, was man noch so gerade im Home Office ablesen kann. Deshalb gilt: viel Abwechslung! Eine hohe Taktung ist ebenso notwendig wie viele unterschiedliche visuelle Eindrücke und ein dynamischer Wechsel des Erlebens von Staunen, Lachen, Spannung, Freude, Konzentration, Leichtigkeit, An- und Entspannung, Ungläubigkeit und Faszination.
Alle drei, vier Minuten sollte etwas vollständig Neues passieren: In meinem Fall arbeite ich viel mit Einspielern, kombiniere Zauberei mit iPads, optische Illusionen, Videotricks, Effekte mit Hologrammen, Gedankenlesen und sogar Kunststücke mit einem quirligen Roboter.
An einer Stelle bringe ich dem Publikum sogar ein Kunststück bei. Dazu kann ich den virtuellen Hintergrund nutzen, der sich mittlerweile auf allen Videoplattformen nutzen lässt. Und letztlich sorge ich dafür, dass das Publikum sich zwischendurch als Gruppe auch selbst sieht mit seinen großen Augen und seiner Begeisterung.
Dem Künstler muss es gelingen, die Einbahnstraße der Bildschirmsituation aufzubrechen. Ich stelle sicher, dass mein Publikum nicht nur zusieht, sondern ein interaktiver Teil der Show ist, der mitmacht. Dazu gehört nicht nur, dass wir miteinander sprechen können. Es geht weiter: Die Magie findet nicht nur auf meiner Seite des Screens statt, sondern sogar bei Ihnen, den Zuschauern, zu Hause. Sie zaubern mit und erleben in Ihren eigenen Händen magische Momente. Das lässt die reale und die digitale Welt miteinander verschmelzen.
Die Publikumsinteraktion ist der Erfolgsfaktor. Im vergangenen Jahr konnte ich mehr als 50.000 Menschen live verzaubern. Auf ein Feedback bin ich besonders stolz:
Vint Cerf, einer der Väter des Internets, schrieb über meine Show: „World Wide Wonders ist einer der kreativsten Wege, die Online-Welt zu nutzen, die ich je gesehen habe… .“
Und ich bin davon überzeugt, dass virtuelles Entertainment bleiben wird und diese Art von Events neben den Präsenzveranstaltungen, wie wir sie bisher kannten, koexistieren werden. Manche Events werden künftig sicher hybrid sein – die Hälfte der Zuschauer wird live an Ort und Stelle dabei sein, die anderen werden sich via Bildschirm dazu schalten.
Während manche Veranstaltungen, wie Weihnachtsfeiern für persönliche Begegnungen gemacht sind, gibt es viele Konferenzen und Strategiemeetings, die virtuell effizienter gestaltet werden können – ohne lange Anreisen.
Ich selbst kann seit vergangenem Frühsommer „schneller um die Welt fliegen“. Ich bin mit der Online-Show schon am selben Tage für ein Publikum in Hong Kong und für eines in New York City aufgetreten. Solche raschen Folgeengagements an völlig unterschiedlichen Orten habe ich jetzt immer öfter – vorher war das unmöglich. Dabei habe ich keine Reisekosten, hinterlasse ein besseren CO2-Fußabdruck und kann sogar abends noch meine Kinder ins Bett bringen.
Solche Effekte werden sicherlich entscheidende Faktoren in der Zukunft sein.
Wie finden Sie also den richtigen Show-Act für Ihr Event?
Machen Sie sich eine Checkliste für die Buchung eines Show-Acts für Ihre Online-Veranstaltung:
- Der Show-Act sollte live stattfinden, in direkter Kommunikation mit den Zuschauern: Zeigen Sie keine Filmkonserve, dann gäbe es für niemanden einen Grund genau in diesem Moment dabei zu sein.
- Der Show-Act sollte individuell sein: Die Zuschauer sollten das Gefühl haben, dass das, was sie erleben, nur sie in diesem Moment an dieser Stelle erleben können. Der Show-Act sollte also inhaltlich mit Ihnen eng verzahnt sein.
- Der Show-Act sollte interaktiv sein: Keine Einbahnstraßenberieselung mit Vorträgen, Reden, Powerpoint-Präsentationen und Imagefilmen. Der gebuchte Show-Act sollte mehr zu bieten haben und Sie und Ihre Gäste abholen, mitnehmen, aktivieren und einen unvergesslichen Erinnerungswert schaffen, der unmittelbar mit Ihnen verknüpft wird.
- Der Show-Act sollte etwas fürs Auge sein: Visuelles bieten. Dafür ist der Bildschirm da. Dass es etwas Sehenswertes zu sehen gibt.
- Der Show-Act sollte einfach zu Ihnen und Ihrem Anlass passen: Bitten Sie den Künstler um einen unverbindlichen Briefing Call. So unkompliziert wie heute ging das noch nie.
Weitere Informationen zum brandneuen Show Act und wie Sie Ihre Gäste auch online begeistern, finden Sie hier:
World Wide Wonders – Die virtuelle Zaubershow
Über den Autor:
Simon Pierro (München) erlangte im vergangenen Jahrzehnt weltweite Bekanntheit als der Digitale Magier. Nach seinem Sensationsauftritt bei Ellen DeGeneres (über 25 Millionen Abrufe online) nannte ihn die U.S.-Presse „den Mann, der die Magie neu erfindet“.
Mit seiner Erfahrung und seinem Knowhow ist Simon Pierro einer der weltweit führenden Experten für digitalisierte Events. Nun arbeitet er aus meinem eigenen Studio in München-Schwabing heraus – in die ganze Welt. Das klinge nach einem stärkeren Einschnitt für ihn als es ist, sagt er. „Tatsächlich kommt mir sicherlich zugute, dass ich mich bis zur Pandemie längst als digitaler Magier etabliert hatte, auf YouTube über 100 Millionen Zuschauer habe und seit meiner Entdeckung durch Frank Elster mehr als 20 Jahre TV-Erfahrung sammeln konnte.“
Für seine Online-Konzepte während der Pandemie wurde er vom Magischen Zirkel von Deutschland zum Magier des Jahres 2020 ernannt.